Essen und Trinken
Die traditionelle Südtiroler Küche stammt aus der bäuerlichen Tradition. Fleisch war Mangelware und kam höchstens an Feiertagen auf den Tisch. Mit Phantasie und viel Aufwand wurden aus dem was man hatte - Milch, Eier, die Feldprodukte und das Gemüse aus dem Garten - zusammen mit Wildfrüchten und Pilzen abwechslungsreiche Gerichte gekocht. Vielfältig zubereitete Knödel, Nocken und Krapfen, salzig oder süß und variantenreich gefüllt, sind das Rückgrat dieser aus der Not geborenen Küche.
Suppen
Traditionelle Vorspeisen sind Suppen, vorwiegend auf Rindfleischbasis mit verschiedenen Einlagen: den berühmten Speckknödeln und den Knödeln ohne Fleisch für die Fastenzeit, den Schwarzplentenen (aus Buchenweizen) und den Preßknödeln (mit Grauem Käse oder Ziegenkäse), Milzschnitten, Griesnocken oder Frittaten, außerdem Gersten (=Graupen)-Suppe, Terlaner Weinsuppe oder Bozner Suppe ( mit Rindskutteln).
Hauptgerichte
Zu Fleisch, aber auch als eigenständige Mahlzeit werden Teiggerichte gereicht: Schlutzkrapfen, mit zerlassener Butter und Käse angerichtete Teigtaschen mit Kräuter - Quarkfüllung oder Käsenocken, Topfen (=Quark) -nocken, Spinatnocken und Pilznocken, Kasknödel und dergleichen Köstlichkeiten mehr. Nicht zu vergessen der Speckknödel.

Wissenswertes über den Südtiroler Speck

Regionale Spezialitäten: Kalbskopf, Bauernschöpserne (Hammelschulter in Magdalener Wein), Bauernschmaus (Sauerkraut, Speckknödel, geräuchertes Fleisch und Würste), Kapuzinerfleisch (gebratene Nieren)

Desserts: Bei den Desserts dominieren die süßen Mehlspeisen: Knödel, Krapfen, Schmarren, Stauben, und aus der österreichischen Küchentradition, Strudel mit Füllungen je nach Jahreszeit - Apfel-, Kirsch-, Trauben,- oder Quarkstrudel.
Die Nähe zu Italien und die Tatsache, daß Südtirol seit 1919 zu Italien gehört, hat selbstverständlich auch die Küche mitgeprägt. "Pizza und Pasta" erhält man überall.

In Südtirol sind Zutaten wie Steinplize, Speck oder Rukula - ein Salat, der Ähnlichkeit mit Löwenzahnblättern hat, sehr verbreitet.

Wein
Seit je her ist Südtirol für seine Weine bekannt. Ein in Brixen gefundenes Tongefäß mit Traubenkernen aus den Jahr 500 v.Ch. belegt die Herstellung von Wein, lange bevor sich die Römer um ein Weltreich bemühten.Besonders die Geistlichkeit machte sich um die Kultivierung von Wein verdient. Dies geschah aus der Not heraus, da sie ja Meßwein benötigten und in der Fastenzeit genügend Flüssigkeit zu sich nehmen mußten.Die südtiroler Weine unterscheiden gemäß dem italienischen Weingesetz in Tafelweine und DOC-Weine. Das Prätikat DOC ( Denominazione di Origine Controllata) tragen Qualitätsweine, die entweder aus genau begrenzten Wachstumsgebieten entstammen (Kalterer See, St.Magdalener) oder Sortenweine, die fast ausschließlich aus einer Reebsorte gewonnen werden ( Südtiroler Blauburgunder, Lagrein. Gewürztraminer) - es ist eine "Aufbesserung" von maximal 15% erlaubt.

Wissenswertes über Weine aus Südtirol